Landkreis Regensburg: Verleihung der Kommunalen Verdienstmedaille

28. September 2021: Verleihung der Kommunalen Verdienstmedaille Werner Fischer, Harald Bauer und Georg Lichtenegger mit der Dienstmedaille in Silber ausgezeichnet.

Regensburg (RL). Mit Kommunalen Verdienstmedaillen in Silber und Bronze hat Bayerns Innenminister Joachim Herrmann in Weiden vor Kurzem 19 Persönlichkeiten aus der Oberpfalz ausgezeichnet. Diese haben sich durch ihre langjährige Tätigkeit als kommunale Mandatsträgerinnen und Mandatsträger in besonderer Weise um die kommunale Selbstverwaltung verdient gemacht. "Die Würdigung Ihres Wirkens ist mir ein außerordentlich wichtiges Anliegen", sagte Herrmann.

Die Kommunalpolitik leiste einen wichtigen Beitrag zur Schaffung von mehr Sicherheit und Stabilität, Nähe und gesellschaftlichem Zusammenhalt. Mit Werner Fischer aus Bernhardswald, Harald Bauer aus Köfering und Georg Lichtenegger aus Hagelstadt wurden drei „Vollblutpolitiker“ aus dem Landkreis mit der Kommunalen Verdienstmedaille in Silber ausgezeichnet. Die Anregung zur Auszeichnung kam von den jeweilige Heimatgemeinden.

Großes kommunales Engagement gewürdigt

„Ohne bürgerschaftliches kommunales Engagement“, sagte Landrätin Tanja Schweiger, „könne eine Gesellschaft nicht gelingen.“ Das kommunalpolitische Ehrenamt fordere einen beachtlichen „Dreifachspagat“ zwischen Beruf, Familie und den Anforderungen des kommunalpolitischen Mandats. Durch ihr jahrelanges Wirken seien die Geehrten Vorbild für Generationen, hätten ihr Umfeld mit ihren Ideen und durch ihre Einsatzbereitschaft geprägt. „Die hohe Attraktivität des Landkreises ist auch das Ergebnis Ihres Engagements. Sie sind es, die unseren Landkreis so lebenswert machen. Für Ihr uneigennütziges Wirken möchte ich Ihnen ein herzliches ‚Vergelt`s Gott’ sagen“, so die Landrätin.

Hier die Laudationes der drei Geehrten aus dem Landkreis:

Werner Fischer hat sich 31 Jahre lang mit außerordentlichem persönlichen Einsatz kommunalpolitisch für seine Heimatregion engagiert. 1989 wurde er in den Gemeinderat Bernhardswald gewählt. 1996 trat er das Amt als Erster Bürgermeister der Gemeinde Bernhardswald an. Mit Weitsicht und Augenmaß hat er die Entwicklung der Gemeinde zu einer aufstrebenden und lebenswerten Kommune vorangebracht und geprägt. Sein besonderes Augenmerk war auf den Hauptort gerichtet, ohne dabei die Eigenständigkeit der weiteren Ortsteile und deren Förderung zu vernachlässigen. Trotz bedeutender Investitionen in die Infrastruktur ist es ihm gelungen, die Finanzlage der Gemeinde stetig zu verbessern. Konsequent hat er sich dem Abbau von Schulden gewidmet mit dem Ergebnis, dass seit 2013 die Haushalte ohne Neuverschuldung abgewickelt werden konnten. Ein besonderes Anliegen war Werner Fischer auch die Unterstützung der örtlichen Vereine und der damit verbundenen Förderung der ehrenamtlichen Tätigkeit. Erfolgreich hat er sich dafür eingesetzt, die neun Feuerwehren im Gemeindegebiet zu erhalten und durch hohe Investitionen in Gebäude und Ausrüstung schlagkräftig auszustatten. Auch als Mitglied des Kreistags Regensburg vertritt Werner Fischer seit 19 Jahren verantwortungsvoll und verlässlich die Interessen seiner Mitbürgerinnen und Mitbürger auf Kreisebene. Besonders zu würdigen ist sein langjähriges tatkräftiges Engagement für den Bayerischen Gemeindetag als stellvertretender Vorsitzender des Bezirksverbands Oberpfalz und als Vorsitzender des Kreisverbands Regensburg. Kennzeichnend für sein kommunalpolitisches Wirken war und ist seine Kompromissbereitschaft und sein Bestreben, die bestmögliche Lösung zum Wohle aller Bürgerinnen und Bürger zu finden.

Harald Bauer erfüllte die Idee der kommunalen Selbstverwaltung nahezu fünf Jahrzehnte vorbildlich mit Leben. Verlässlich bekleidete er zehn Jahre lang das Amt des zweiten und daran anschließend acht Jahre lang das Amt des Ersten Bürgermeisters. Daneben war er viele Jahre im Gemeinderat und dreißig Jahre durchgängig im Kreistag aktiv. In der langen Zeit seines Wirkens hat Harald Bauer die positive Entwicklung der Gemeinde maßgeblich mitgestaltet und Köfering für die Zukunft gerüstet. In seiner Amtszeit als Erster Bürgermeister konnte er die noch von seinem Vorgänger angestoßene Wiedererlangung der Selbständigkeit Köferings mit eigener Gemeindeverwaltung erfolgreich realisieren. Der Austritt aus der bisherigen Verwaltungsgemeinschaft war vor allem Harald Bauers nachdrücklichem Einsatz für die Erschließung von Bauland für Wohnflächen zu verdanken. Mit dem dann einsetzenden schnellen Bevölkerungswachstum war ein wichtiges Kriterium für die Selbständigkeit erfüllt. Das Wohngebiet Weiherbreite, dessen Errichtung Harald Bauer bereits 1999 vorausschauend zu planen begonnen hatte, wird aktuell erweitert und dient der künftigen städtebaulichen Entwicklung, auch um den in der Region Regensburg herrschenden Siedlungsdruck zu entlasten. In vielen Bereichen der kommunalen Daseinsvorsorge war Harald Bauer ein kompetenter Ansprechpartner. Ob als Verbandsrat im Schul-, im Abwasser- oder im Wasserzweckverband oder auch als Vertreter und stellvertretender Vorsitzender im Zweckverband Erholung und Freizeit setzte er sich stets kenntnisreich und tatkräftig für deren Belange ein. Großen Wert legte er auf die Begegnung und den Austausch mit den örtlichen Vereinen und Organisationen, da er um deren Bedeutung für eine lebendige Ortsgemeinschaft wusste.

Georg Lichtenegger hat sich bis zu seinem Ausscheiden als dienstältester Gemeinderat im Jahr 2020 mehr als vier Jahrzehnte beispielhaft für die Gemeinde Hagelstadt engagiert. In seiner langen Amtszeit, in der er auch zwölf Jahre lang als zweiter Bürgermeister wirkte, hat er die Entwicklung der Gemeinde in vielfältiger Weise mitgestaltet und mitgeprägt. Die Gebietsreform und die Entwicklung der Kommune zu einer eigenständigen, modernen Wohngemeinde hat Georg Lichtenegger maßgeblich begleitet. Das Gemeinderatsgremium konnte in all diesen Jahren von seinem Verständnis für die Bedürfnisse der Menschen in der Gemeinde profitieren. Dabei war sein praktischer, sachkundiger Rat insbesondere als Mitglied im Bauausschuss stets gefragt. Entscheidend beigetragen zu seiner erfolgreichen Arbeit hat auch die gut verzweigte Vernetzung Georg Lichteneggers in allen Ortsteilen und gemeindlichen Einrichtungen. Selbst Landwirt, konnte er vor allem auch die Interessen der Einwohnerschaft in den landwirtschaftlich geprägten Gemeindeteilen kompetent vertreten und unterschiedliche Sichtweisen und Standpunkte einer tragfähigen Lösung zuführen. Ein besonderes Anliegen war für Georg Lichtenegger die Fortentwicklung der Feuerwehr. Außerordentlich verdient gemacht hat er sich um deren zeitgemäße Ausstattung, um den Bau eines Feuerwehrhauses und um die Nachwuchsförderung, indem er die Jugend nicht nur für den Feuerwehreinsatz selbst, sondern auch für die Vereinsarbeit gewinnen konnte. Über Jahrzehnte hinweg vertrat er zudem erfolgreich die Interessen der Gemeinde beim Wasserzweckverband Süd. Die Gemeinde Hagelstadt konnte sich seines uneingeschränkten ehrenamtlichen Engagements zum Wohle all ihrer Belange stets gewiss sein. Das hohe Maß an Vertrauen und Anerkennung, das Georg Lichtenegger von den Bürgerinnen und Bürgern der Gemeinde Hagelstadt entgegengebracht wurde, spiegelt sich eindrucksvoll in seiner durchgängigen Wiederwahl in den Jahren von 1974 bis 2020 zum Gemeinderat wieder.

 
Bildunterschrift: Verleihung der Kommunalen Verdienstmedaille in Silber: (v.li.) Georg Lichtenegger,
Landrätin Tanja Schweiger, Werner Fischer, Bayerns Innenminister Joachim Herrmann und Harald Bauer.
Foto: Tanja Dengler